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Ich sah sie lachen, sah sie lächeln,
Ich sah sie ganz zugrunde gehn;
Ich hört ihr Weinen und ihr Röcheln,
Und habe ruhig zugesehn.
Leidtragend folgt ich ihren Särgen,
Und bis zum Kirchhof ging ich mit;
Hernach, ich will es nicht verbergen,
Speist ich zu Mittag mit App'tit.
Doch jetzt auf einmal mit Betrübnis
Denk ich der längstverstorbnen Schar;
[211]Wie lodernd plötzliche Verliebnis
Stürmt's auf im Herzen wunderbar!
Besonders sind es Julchens Tränen,
Die im Gedächtnis rinnen mir;
Die Wehmut wird zu wildem Sehnen,
Und Tag und Nacht ruf ich nach ihr! – –
Oft kommt zu mir die tote Blume
Im Fiebertraum; alsdann zumut'
Ist mir, als böte sie postume
Gewährung meiner Liebesglut.
O zärtliches Phantom, umschließe
Mich fest und fester, deinen Mund,
Drück ihn auf meinen Mund – versüße
Die Bitternis der letzten Stund'!