9.
Eine Schnure Schmeltz Glaß
Überall seh ich meinen Fall

Du Schmeltz Glas schwartz als Pech, das du umkettelt hast
Die Lilgen weisse Hand, und zehnmal umgefast:
Ich zürne doch mit mir, ob meiner Farbe du,
Die mein Betrübnüs zeigt, gleicht triffst am nechsten zu:
Nicht mache dich so groß: Du bist und bleibest Glas:
Die Reiffen sind zu schlecht umb ein so edles Faß.
Ach Göttin! Diese Schnur erkieß ich nicht umbsonst,
Die Farb ist meine Pein, das Glas ist deine Gunst.

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TextGrid Repository (2012). Czepko von Reigersfeld, Daniel. Gedichte. Drey Rollen verliebter Gedancken. Dritte Rolle Verliebter Gedanken. 9. Eine Schnure Schmeltz Glaß. 9. Eine Schnure Schmeltz Glaß. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5F4E-2