2310.
Mel. In dulci jubilo etc.
1.
Der nexus rerum ist vom Schöpfer Jesu Christ weiland stabiliret, kein pünctgen wird vermißt, weil einer registriret, der so weislich mengt, und zusammen hängt.
2.
Des universi plan hängt ab von einem Mann, der die existenzen harmonisch drehen kan mit allen dependenzen; was sein sinn gefaßt ist bald eingepaßt.
3.
Selbst's Kirchlein wäre hin, wenns nicht nach's Schöpfers sinn einen nexum hätte, der ist wahrhaftig drinn, kein glied fehlt an der kette. Betets Lämmlein an! für den schönen plan.
4.
Denn Vater, Mutter, Sohn im unerschaffnen thron spielen mit den sündern, die's Lammes schmerzens-lohn; sie sahn an ihren kindern in der blutgen Seit, schon von ewigkeit, ihre herzens-freud.
5.
Denn da sind löchelein, ein heilger Seiten-schrein, und so manches närbgen ans Lämmleins Hüttelein, so manches dornen-kärbgen hat sein angesicht übel zu gericht.
6.
Das Weib erkennt den Mann in seinem todes-bann, und sinkt vor ihm nieder; der leib wird um und an durchölt vom Haupt der glieder, unserm Herrn und Christ, der am holz gebüßt, wenn er eines küßt.
7.
Stellæ erraticæ sind an dem corpore wahrlich nicht zu sehen: denn nach der Gotts-idée sieht man die sonnen stehen, blitzend mit dem strahl der Lamms-wunden-maal.
8.
Die unter lob-gesang den abgemeßnen gang heldenmüthig gehen, und nach gewirktem hang sich um die axe drehen, und den Kirchen-kreis mit dem marter-schweiß machen hell und heiß.
9.
Das haupt-ingrediens, sibi sufficiens in den Kirchen-nexum constanter influens & nostrum quemvis sexum, ist der heilge Geist, der uns allermeist auf die wunden weißt.
10.
Nun Herzens-Mütterlein! dein kleines Töchterlein legt sich heut aufs neue ans zarte herzelein, empfiehlt sich deiner treue, will gehorsam [2208] seyn, und sich ewig freun übers Mütterlein.