2302. West-Indische Sabbaths-Herzen
am 1. October 1746.
Mel. Mein herze brennt, das etc.
1.
Hier segeln wir zur Dellawär, und sollen sabbath halten, darum wird uns das loch vom speer geschmükt und aufgehalten.
2.
Es ist auf neun und neunzig jahr gepacht't das Seiten-höhlgen, da ißt, trinkt, schläft und lebt die schaar der noch vermaurten seelgen.
3.
Drum ist uns unaussprechlich wohl, drum weinen wir vor freuden, wir weichen nicht aus unsrer hohl, bis wir beym Lamme weiden.
4.
Das: Ehre sey dem Seiten-Maal! das unsre pilger sungen, hat uns bisher noch überall im herzen nachgeklungen.
5.
Und unsre ganze Assemblee von jungfräulichen leuten, die repetirt auf wilder see ihr: Gloria der Seiten!
6.
So halten wir die sabbaths-feyr in unserm selgen winkel, und unsers Mannes wunden-feur entzündet unser fünkel.
7.
Das herz entbrennet uns durchaus von Jesu wunden-flamme, die funken fahrn durch unser haus, gebaut vom creuzes-stamme.
8.
Ach wie ist uns die atmosphær der creuz-luft so empfindlich! sie wehet von [2202] Red Lions Square auf uns, und trifft uns stündlich.
9.
Wir denken auch nach Yorkshire zu, an unsre liebe herzen, und zünden bey der sabbaths-ruh mit ihnen unsre kerzen.
10.
Wir sind nunmehr zum pilger-pfad begnadigt, consecriret, und fühlens, unser wagen-rad ist auch mit blut geschmieret.
11.
Wir fühlen uns vons Lamms-gebein, wir dürfens gläubig wagen, und kindlich zu dem Vater sein das selge Eli sagen.
12.
Der Abba und das Mütterlein, die thun uns doch so gütlich, und daß wir Jesu bräute seyn, das ist uns erst gemüthlich.
13.
Ach Mann! thu alle deine treu, in kraft der blut-vergütung, an uns, und nimm uns als aufs neu in deine Eh-behütung.
14.
Durchdünste uns mit deinem öl und spiritu vitali, erkenn' uns oft nach leib und seel in deinem penetrali.
15.
Und Mutter! zieh uns für den Mann, wie er uns gerne hätte, und präparire uns fortan zu seinem Ehe-bette.
16.
Und du, gestrenger General, uns ein gelinder Vater, sey im canal und überall der pilgerschaft Berather.
17.
Gemeine, die nun sabbath hält dort oben und hienieden, noch zwar in mehr als einem zelt, jedoch in einem frieden.
18.
Du Mutter-stadt, Jerusalem, gedenk an deine kinder, ans geistliche geschlechte Sem, und uns eilf arme sünder.