2197.
Mel. Ihr kinder! wo seyd ihr etc.
Kirchlein.
1.
Engelein.
2.
Kirchlein.
Engelein.
3.
Kirchlein.
Ja, aber wir sind doch so sündige maden, so dürftig, so elend, voll mängel und schaden, so voller gebrechen und fehler, und tadel, und ihr seyd so heilig und herrlich von adel.
[2076] 4.
Engelein.
Wer wird auf dem adel der engel bestehen, seit wir an dem menschen des Schöpfers bild sehen, und seit der Jehovah in menschlichem orden ein kind, und in allem euch ähnlich geworden.
5.
Kirchlein.
Ihr waret doch sonst schon dem ewigen Sohne so nahe, in seinem unendlichen throne; was achtet ihr also die dürftigen sünder, und noch vielmehr uns so gar schwächliche kinder.
6.
Engelein.
Wir sind die Liturgi, und achtens vor gnade, von euch und der elendsten blutigen made; so oft wir von unserm Gott ordre einholen, so werdet ihr uns als aufs neue befohlen.
7.
Kirchlein.
Engelein.
Wohl; weil wir an euch das geheimniß recht lernen, das vormals der Geist in der Thorah beschrieben, und bis zur Gemein-zeit versiegelt geblieben.
8.
Kirchlein.
Engelein.
Das reitzt uns, euch immer noch zärter zu lieben, weils Lämmlein euch liebt, und euch vor den gefahren, die eure lust stören, gern möchte bewahren.
9.
Kirchlein.
Ihr seht uns doch nur in armsel'gen geschäften, und ihr singt das Heilig mit göttlichen kräften; wir singen so schwächlich durch unsere Chöre, und unser Te Deum bringt GOTT nicht viel ehre.
10.
Engelein.
Nein, wenn ihr Te Patrem und Matrem anhebet, so fühlen wir was, das auch uns mit belebet; und hör'n wirs Te Sponsam und Agnum erschallen, so möchten wir gleich auf die antlitze fallen.