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Mel. Solche leute will der könig etc.

1.

Ich empfinde schmerz in meinen gliedern, weil ich noch so kalt gegen den brüdern, und dich, mein König, lieb ich in der that auch noch zu wenig.

2.

Manchmal ist mir fast, ich wär verdorben, und im innern grunde wie erstorben, das herz erkaltet und die seit für mich umsonst gespaltet.

3.

Ich empfinde manchmal gar kein leben, muß so zwischen furcht und hoffnung schweben, ob ich dich habe, oder mich mit phantasien labe.

4.

Soll ich mich denn lange noch so quälen? ich kan dir schon nichts mehr her erzehlen, du kennst mein herze, du [1967] weist grund zu meinem ganzen schmerze.

5.

Hätte ich das herz einmal gefunden, hätte ich den rechten weg zun wunden, zur seiten-höle, ja gewiß es lebte geist und seele.

6.

Manchmal hab ich was davon erfahren nur vor kurzen wie vor eingen jahren; doch ists nicht blieben. Ist denn gar kein zweigelein beklieben?

7.

Manchmal fühl ich doch noch was von wunden, manchmal hab ich doch noch selge stunden; doch währts nicht lange, so wird mir gar balde wieder bange.

8.

Lämmlein! blas die funken an aufs neue, schenke mir doch neue kindschafts-treue, erlaß die schulden, und hilff mir zu deinen ganzen hulden.

9.

Komm mit blute übers herz geflossen, wär mein herze ganz damit begossen, so krigt ich leben, so könt ich als fisch im wasser schweben;

10.

So könt ich in liebe ganz zerrinnen, so könt ich die brüder lieb gewinnen, so wär ich glüklich, und zum inn- und äussern recht geschiklich.

11.

Lämmlein! dieses wünsche ich von herzen, Lämmlein! lindre du doch meine schmerzen; erhör mein flehen, laß mich deine wunden offen sehen.

12.

Laß mich heute gnade vor dir finden, laß in mir das grund-gefühl der sünden recht schmerzlich walten, bis ich und die Mutter recht behalten.

13.

Schenke mir ein leicht und lichtes wesen, schenke mir ein völliges genesen an geist und seele; reinige doch auch die leibes-höle.