[256] Dom. Exaudi
Dictum.
Sie werden euch in den Bann thun, es kömmt aber die Zeit, daß wer euch tödtet, wird meynen, er thue Gott einen Dienst daran.
Aria.
Ich fürchte nicht des Todes Schrecken
Und scheue gar kein Ungemach;
Denn Jesus Schutz-Arm will mich decken,
Drum folg ich gern und willig nach.
Wolt ihr nicht meines Lebens schonen,
Und glaubt Gott einen Dienst zu thun,
So wird er euch dafür belohnen /
Wohlan! Es mag darbey beruhn.
Ich bin bereit, mein Blut und armes Leben,
Vor dich mein Heyland hinzugeben,
Mein gantzer Mensch soll dir allein
Gewidmet seyn.
[257]Diß ist mein Trost, dein Geist wird bey mir stehen,
Und solt es mir auch noch so schlimm ergehen.
Aria.
Höchster Tröster, Heilger Geist,
Der du mir die Wege weist,
Darauf ich wandeln soll,
Hilff meine Schwachheit mit vertreten
Denn vor mich selbst kan ich nicht beten,
Ich weiß, du sorgest vor mein Wohl.
Du bist ein Geist, der lehret, wie man recht beten soll; Dein Beten wird erhöret; Dein Singen klinget wohl; Es steigt zum Himmel an; Es steigt und läst nicht abe, biß der geholffen habe, der allein helffen kan.