[144] Das Eilffte Lied

Als Erdmuth ihren Nahmens-Tag beging.

1.
O Nymfe/ der ich diß zu Ehren singe/
O Erdmuth/ schicke dich zur Fröligkeit
und deinen süßen Toon zugleich erschwinge/
Zu loben deinen Gott zu dieser Zeit.
2.
Laß deine Nadel stehn und Faden liegen/
Weil itzo bricht herfür dein Nahmens-Licht/
Ich seh schon kommen an mit tieffem Bügen
Die Diener deines Herrn der Dier verpflicht.
3.
Was tragen sie doch nur vor schöne Sachen?
Was ist das für ein Wundsch in güldner Schrifft?
Ich der ich dieses seh/ was sol ich machen/
Weil mich itzund nun auch die Ordnung trifft?
4.
Nur einen bloßen Wundsch wil ich dier geben
und was es mehr wird seyn/ das ich verehr;
Der Himmel gebe Dier ein langes Leben/
Damit ich anderwerts den Wundsch vermehr.
5.
Also bistu nun auch von mier gebunden/
Du Tugendhafftes Bild voll Lieb und Treu/
Diß Band/ das deinen Arm und Hand ümbwunden/
erfodert Traubenblüth/ das macht dich frey!

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TextGrid Repository (2012). Zesen, Philipp von. Gedichte. Gedichte. Frühlingslust. Vierdes Dutzend. Das Eilffte Lied. Das Eilffte Lied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B03D-B