d.
»Der Blitz war in einen Stall gefahren und hatte gezündet. Der Nachbar des Stalles war in Gefahr und ich lief hin, um zu helfen. Ich traf die Frau beim Einpacken. Der Mann derselben redete auf sie ein: ›Laß alles nur stehen, ich habe den Brand längst gesehen, er geht nicht weiter.‹ Und so geschah es. Der Stall brannte ab, die Nachbarhäuser blieben verschont. Ich war erstaunt gewesen über die Rede des vom Feuer Bedrohten und erzählte das Gehörte beim Fortgehen einem Schuhmacher, der ebenfalls zur Hilfeleistung herbeigeeilt war. ›Der C.,‹ entgegnete dieser, ›versteht das Schichtkieken, auf den kann man sich verlassen.‹ Und er erzählte folgende Geschichte: ›Ich hatte einen Gesellen, der plötzlich erkrankte. Gelegentlich traf ich mit C. zusammen und teilte ihm mit: ich wäre durch die Erkrankung des jungen Mannes in große Verlegenheit gekommen, hoffe aber, daß er bald wieder hergestellt sei. »Der kommt nicht durch,« erwiderte C., »ich habe seinen Leichenzug gesehen. Und hinter der Leiche wird ein Mann gehen, dem ein rotes Taschentuch [165] aus der Rocktasche hängt.« Richtig kam es zum Sterben bei meinem Gesellen, und beim Begräbnis suchte ich, so gut es ging, Träger und Leidtragende dahin zu bereden, daß sie ihre Taschentücher gut wegsteckten. Da kommt plötzlich, als wir mit der Leiche schon unterwegs sind, ein Verwandter des Verstorbenen aus Harpstedt, schließt sich dem Zuge an, und alle können sehen, wie ihm sein rotes Taschentuch aus der Tasche baumelt. C. war übrigens ein alter guter Mann, der für seine Frau und zwei Töchter prächtig sorgte.‹« (Wildeshausen.)