b.
Ein Landmann aus dem Kirchspiel Wiarden fuhr mit seiner Schwester und einer Nichte zu Schlitten aus nach Minsen, um die Pastorenfamilie zu besuchen. Die beiden Mädchen waren mit den Pastorentöchtern lustig, schwatzten, lachten und musizierten. Der Pastor ging mit dem Landmanne in den Krug. Gegen 10 Uhr abends wurde wieder vorgespannt, und der Landmann wählte von der Pastorei aus einen anderen Weg, als auf dem er gekommen war, der aber bald wieder mit diesem, der eigentlichen Landstraße, zusammenläuft. Kaum ist er auf dem neuen Wege eine Strecke gefahren, so fangen die Pferde an zu stutzen und wollen nicht aus der Stelle, sonst fromme Pferde. Der Kutscher steigt ab, faßt die Pferde am Zügel und bringt so das Fahrzeug ein paar Schritte weiter; wenn er sich aber aufsetzt, gehts mit den Pferden wieder nach der alten Weise. Krugleute kommen dazu und helfen; die Pferde sind aber kaum aus der Stelle zu bringen. Als sie endlich mit Mühe und Not die eigentliche Landstraße erreichen, geht es mit einem Male flott weiter, und bald sind sie zu Hause; doch ist es 2 Uhr geworden über eine Entfernung, die ein Fußgänger in einer Sunde zurücklegt. – Einige Zeit darauf verunglückten sieben Schiffer im Horummersiel, die in einer Jölle auf der Jade fuhren und mit ihren Fahrzeug umschlugen. [169] Die am Minser Deich angetriebenen Leichen wurden alle an einem Tage begraben, und die sieben Wagen mit den Leichen fuhren auf demselben Wege in das Dorf ein, auf welchem der Landmann kurz vorher das nächtliche Abenteuer mit den Pferden gehabt hatte, und man konnte sich das Abenteuer nunmehr leicht erklären; die Pferde hatten den Leichenzug gesehen.