498. Berufe.
Schmiede zeigen sich in mehreren Erzählungen dem Teufel überlegen: 190g, 204i, m. Ein unterirdischer Schmied im Smäebarg: 504e. Schmiede, Zimmerleute und Weber müssen in der stillen Woche feiern: 311. Kornhändler, die das Volk nur zu leicht für Kornwucherer hält, ferner Landmesser, die aus Eigennutz falsch messen, Müller, die für besonders zum Betruge geneigt gelten, müssen eben deshalb oft wiedergehen: 176. Unter den zauberkundigen Personen treten besonders hervor: Schäfer, Bienenwärter (Imker), Totengräber, Jäger, Pastoren, Halbmeister. – Die Leineweber standen früher in keinem guten Rufe, gerade wie die Müller. Einmal verachtete man sie, weil man sie für Diebe am Garn hielt, dann weil man das Weben für Sache der Frauen ansah, womit sich der starke Mann nicht befassen dürfe. »Schinnerknechte un Linnenwewers« standen in einem Rang. Ein Paster soll einst am Neujahrstage der Gemeinde die Anzahl der Gestorbenen mit den Worten mitgeteilt haben: In unserer Gemeinde sind im verflossenen Jahr gestorben 23 Personen und ein Leineweber. Die Mißachtung des Standes gibt sich auch kund in dem bekannten Leineweberliede:
In diesem Stile ging's weiter. (Niedersachsen, 1908, 208 I.)
Im Oldenburgischen ist nur noch das hochdeutsche Leineweberlied bekannt, das sich in verschiedenen Liederbüchern vorfindet. Die Zunft der Weber, die hier ehemals viele Mitglieder aufwies (Vechta hatte 1848 noch 18 Webermeister, in Zetel wurden um 1825 über 370 Webstühle gezählt) wird auch ihr plattdeutsches Lied gehabt haben, das aber verschwunden ist.