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Margaretha ist Kirchenpatronin in Emstek. Die Eingesessenen halten darauf, daß an diesem Feste Schwarzbrot oder Stuten vom neuen (diesjährigen) Roggen auf den Tisch kommen. Wenn auf Margarethe soviel Regen fällt, daß eine Schweinspur vollläuft und überlaufen kann, dann regnet es noch 30 Tage (Barßel). – Jakobi, 25. Juli, beginnt im Saterlande das Roggenmähen, und man sagt: »Jakobi kummt dat grote Schipp oun.« Vor Jakobi zu mähen, ist schimpflich; die früher gesetzten Hocken heißen Nothocken. – Am Laurentiustage, 10. August, muß Rappsaat gesät werden (Jeverld.). – Nach Mariä Himmelfahrt, 15. August, röstet kein Flachs mehr. – Mit Kreuzerhöhung (14. September) ist die Heidetracht zu Ende. Am Tage der Kreuzeserhöhung, und Lamberti, 17. September, ist gut Roggen sähen (Neuenkirchen). – Die schönen Herbsttage mit den fliegenden Sommerfäden nennt man Metjensommer. – Wenns Matthäinacht, 21. September, friert, so friert es noch 42 Nächte (Wildeshsn.). – Roggen am Michaelistage, 29. September, gesät, gedeiht stets (Wiefelstede). Nach der Stärke des Windes am Michaelistage richtet sich der Preis des Roggens fürs ganze Jahr. Von Michaelis an müssen die Schneider wieder bei Licht arbeiten. Die Wassermüller dürfen wieder das Wasser aufstauen. – In der Galliwoche, d.h. drei Tage vor und drei Tage nach Gallitag, 16. Oktober, geborene Mädchen werden Walridersken, Knaben Nachtwandler: 249. Gallus (16. Oktober), Simon und Judas (28. Oktober) und Thomas (21. Dezember) taugen nicht zur Aussaat: 53. Andere halten auch den Michaelistag und die ganze Galliwoche für ungeeignet zum Roggensäen. In dieser Woche darf nicht gesät werden (Saterland, Neuenkirchen). [93] In Neuenkirchen heißen Tag und Woche Admanns-, Ottmanns-Tag und Woche. – Am Wildeshäuser Viehmarkte, 22. Oktober, gehen die Fliegen weg (Ganderkesee).