b.
Der Ratsdiener der Stadt bezog früher von den Bauern zu Wehnen und Ofen eine Anzahl Getreidehocken zum Werte von reichlich 30 Mark. Früher nämlich wurden sämtliche Stadttore nachts geschlossen und auch gegen Sperrgeld nicht geöffnet. Daher ließen sich die Bauern, wenn sie sich bei Trunk und Spiel in der Stadt verspätet hatten, von dem Ratsdiener heimlich die Nebenpforte öffnen, welche von dem Heiligengeist-Wall nach der Harenschanze führte – wo später die Fußgängerbrücke zwischen Wall und Katharinenstraße angelegt wurde. Aus Dankbarkeit sagte ihm der und jener eine Hocke Korn zu, und aus der freiwilligen Gabe ward im Laufe der Zeit eine Pflicht.