27.
Von Kleidern und Kleidermachen. Zieht man morgens ein Kleidungsstück verkehrt an, so geht den ganzen [36] Tag alles verkehrt. – Wenn man morgens den linken Strumpf zuerst anzieht, so hat man den ganzen Tag Unglück. – Wenn einem Mädchen die Schürze abfällt, gedenkt der Schatz seiner (Oldenbg.). Wenn eine Braut bei ihrem Trauungsgange ihre Schürze verliert, wird sie nicht lange mehr leben (Friesische Wede). – Wenn im Gewebe des Weißzeuges sich kleine dunkle Kreuzchen oder Rostflecke finden, muß der Eigentümer oder ein naher Verwandter desselben, oder wer die Kreuzchen zuerst erblickt, bald sterben (Münsterld.). In Oldenburg heißt es, Kreuze von roten Rostflecken bedeuten Verlobung und Hochzeit, schwarze Kreuze einen Todesfall. Auch wenn in einem benutzten Bettuche sich Falten in Gestalt eines Kreuzes eingedrückt finden, muß ein naher Verwandter des Hauses oder, wie andere sagen, derjenige, welcher die Falten eingedrückt hat, bald sterben (Münsterld.). – Wenn ein Mädchen beim Nähen eines Kleides sich sticht, denkt der Schatz an es (Oldenbg.). – So oft ein Mädchen beim Nähen eines Kleides (eine Braut beim Nähen der Aussteuer) sich in den Finger sticht, so oft wird es in dem Kleide geküßt werden (Oldenbg., Elsfleth). – Wenn einem Mädchen oder einer Frau beim Nähen eines Kleides die Nadel zerbricht, wird es in demselben vom Bräutigam oder Manne geküßt werden (Oldenbg.) (vgl. auch 18). – Wenn man jemand, der aus dem Hause geht, einen Holzschuh nachwirft, hat er Glück (Friesische Wede, Münsterld.).