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Zu Friesoythe im Wreesmannschen Hause (jetzt H. Windeberg) nahe dem Harkebrügger Tor wird ein über 300 Jahr alter Schinken aufbewahrt. In diesen Schinken ist einmal vor vielen vielen Jahren die Pest hineingebannt, die in Gestalt einer blauen Wolke in der Luft herumgefahren und endlich bezwungen und in den Schinken gebannt ist; der Schinken aber ist dadurch unverweslich geworden. Der Schinken kann aus dem Hause, in welchem er verwahrt wird, nicht entfernt werden; wird er herausgeholt, so kehrt er in der nächsten Nacht unfehlbar dahin zurück. Vor etwa 60 Jahren wollten Holländer den Schinken kaufen, wurden aber abschlägig beschieden; doch verstattete ihnen der Besitzer, ein Stück herauszuschneiden, und die Lücke ist noch zu sehen. Auch neuerdings hält die Sage daran fest, daß die Pest in Gestalt eines blauen Rauches in den Schinken gezogen, und daß seitdem die Pest [186] aus Friesoythe verschwunden sei. Nur sagt man, das Loch in den Schinken rühre von einem räuberischen Schweden her, der mit seinem Säbel ein Stück herausgeschnitten habe. Der Schinken sei unverletzlich, bei Bränden werde er immer zuerst gerettet.