Friedrich Spee
(1591–1635)

Friedrich, Fridericus Spee (Stich nach einem Ölgemälde im Marzellengymnasium in Köln)

Biographie


1591

25. Februar: Friedrich, Fridericus Spee wird als Sohn des Amtmanns und Burgvogts Peter Spee von Langenfeld in Kaiserswerth bei Düsseldorf geboren.


1603–1608

Spee erhält seine Schulausbildung am Gymnasium Tricoronatum in Köln.


1610

Baccalaureat an der Artistenfakultät der Universität Köln.

22. September: Er tritt in Trier dem Jesuitenorden bei.


1612

Als die Pest ausbricht, legt er die ersten Ordensgelübde in Fulda ab.


1615

Er beendet sein Philosophiestudium mit der Promotion in Würzburg.


1616

Er ist bis 1619 als Gymnasiallehrer in Speyer, Worms und Mainz tätig.


1618

Sein Gesuch, als Missionar in Indien wirken zu dürfen, wird abgelehnt.


1621

Erste Würzburger Lieddrucke erscheinen unter den Titeln »Bell' Vedere Oder Herbipolis Wurtzgärtlein«.


1622

Aufnahme des Theologiestudiums in Mainz (Ordination).

»Latte di Gallina Peter Oel vnnd Berl Wasser«.

»Das allerschönste Kind in der Welt« erscheint in Würzburg.


1623–1626

Spee wirkt als Philosophieprofessor an der Universität Paderborn, gleichzeitig unternimmt er Rekatholisierungsversuche beim dortigen Adel. Nach der Schließung des Paderborner Kollegs wegen des Ausbruchs der Pest wird Spee zur Ableistung des Tertiats nach Speyer versetzt.


1627

Er ist ein Jahr lang an Kölner Gymnasien und an der Universität tätig.


1628

Zur Rekatholisierung wird er nach Peine geschickt.


1629

Er wird bei einem Attentat in Peine lebensgefährlich verletzt. Nach der Genesung wird er Professor für Moraltheologie an der Universität Paderborn.

Vorwürfe des Rektors des Paderborner Kollegs, Spee übe einen schlechten Einfluß auf die Studenten aus, werden vom Ordensgeneral zurückgewiesen.


1631

Spee wird dennoch schließlich die Lehrerlaubnis entzogen.

April: Die »Cautio CRIMINALIS« erscheint anonym und ohne die Druckerlaubnis des Ordens in Rinteln. Spee entlarvt hier die üblen Praktiken der Hexenprozeßführung. Das Buch wendet sich an alle, die mit der Durchführung von Hexenprozessen zu tun haben, auch an die Fürsten. Das Buch bringt ihm viele Anfeindungen ein, hat aber wesentlich zur Abschaffung der Hexenverfolgungen beigetragen. Der Ordensgeneral und besonders der neue Provinzial in Köln nehmen Spee in Schutz. Er erhält daraufhin die Lehrerlaubnis für Kasuistik in Köln.


1632

Als eine zweite Auflage (lateinisches Titelblatt, Frankfurt am Main, vermutlich aber Köln) erscheint, wird Spee, dessen Entlassung aus dem Orden nun auch der Ordensgeneral vorschlägt, als Professor für Moraltheologie nach Trier versetzt.


1634

Er lehrt dort auch Bibelexegese.

9. August: Spee stirbt in Trier infolge einer Infektion, die er sich bei der Pflege kranker Soldaten zugezogen hatte.

»Die TRVTZ NACHTIGAL, Oder Geistlichs-Poetisch LUST-WALDLEIN« (Köln 1649, 1654, 1660, 1664, 1672, 1683, 1709) erscheint erst posthum, obwohl die Entstehungszeit bis in das Jahr 1632 und früher zurückreicht.

Ein weiteres posthum veröffentlichtes Werk trägt den Titel »Güldenes TVGEND-BVCH«, das ist ein Werk vnnd übung der dreyen Göttlichen Tugenden (Köln 1649, 1656, 1666, 1688, 1748). Es geht zurück auf Spees seelsorgerische Tätigkeit für eine Kölner Frauengemeinschaft, die sich besonders um die Ausbildung junger Mädchen bemühte.

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TextGrid Repository (2012). Spee, Friedrich. Biographie: Spee, Friedrich. Biographie: Spee, Friedrich. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-12E0-2