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Schwarz galt vor Alters nicht für schön: in Worten
Führt' es zum mindesten den Namen nicht.
Doch nun ist Schwarz der Schönheit Farbe worden,
Und ein Bastard entstellt ihr Angesicht.
Denn seit sich jede Hand Natur zu sein vermißt,
Mit falschen Flittern Häßliches verschönt,
Bleibt reine Anmut namenlos; vergißt
Man ihren Dienst, lebt sie entweiht, verhöhnt.
Drum hat mein Mädchen rabenschwarze Augen
Und Rabenhaar, ihr Trauern zu gestehn
Um jene Widrigen, die keine Schönheit brauchen,
Weil sie mit falschem Schein die Schöpfung schmähn.
Und doch, so steht dies Leid ihr zu Gesicht,
Daß alle sagen: Ist das Schönheit nicht?

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 127. 127. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0CF8-1