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O, nicht Beschönigung des Unrechts brauche,
Wenn du so lieblos meinem Herzen bist!
Verwunde mit dem Mund, nicht mit dem Auge;
Miß Kraft an Kraft; und triff mich nicht mit List!
Sprich: Andre lieb' ich; doch das Seitenwenden
Der Augen meide, Liebchen, wo ich bin.
Wozu die Künste? Reicht des Müden Los zu enden,
Dir nicht die offne Stärke mehr als hin?
Ich will dein Anwalt sein: Wohl weiß die Dirne,
Daß ihre art'gen Augen mich bekriegt;
Drum wendet sie den Feind mir von der Stirne,
Damit sein Pfeil nach andern Zielen fliegt. –
Doch, laß es gut sein! halb schon bin ich tot;
So blicke fort, und ende meine Not.

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 139. 139. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0C80-D