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Was wär im Hirn, in Tinte nur zu kleiden,
Das dir mein ganzes Herz nicht schon beschrieb?
Was könnt' ich Neues sagen, was bedeuten,
Das deinem Wert entspräch und meinem Trieb?
Nichts, teurer Knab'! und drum nur eines alle Stunden,
Wie fromm Gebet zu sagen bleibt mir süß.
Nichts Altes gilt mir alt, sind wir verbunden,
Wie da zuerst dein schön Gestirn ich pries.
So ew'ge Lieb' in frischen Liebesbanden,
Wägt keines Alters Staub noch Feindlichkeit:
Notwend'ge Runzeln sind ihr nicht vorhanden;
Zum Knecht auf immer macht sie sich die Zeit:
Sie, deren Keim sich da geboren fühlt,
Wo Zeit und Außenwelt für tot ihn hielt.
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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 108. 108. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0C56-F