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Einst schlief der kleine Liebesgott; zur Seiten
Lag neben ihm sein Herzensfeuerbrand,
Und manche Nymphen, die sich keuschem Leben weihten,
Umhüpften ihn. Mit ihrer Mädchenhand
Ergreift die schönste Büßerin dies Feuer,
Darin viel tausend Herzen sich verzehrt:
So ward von Jungfraunhänden der Verleiher
Heißatmender Begier im Schlaf entwehrt.
Sie löscht den Brand in einem kühlen Bronnen,
Den Liebesglut mit ew'ger Hitze traf:
Er ward zum Bad, wo Kranke Heil gewonnen,
Genesung trinkend. – Doch ich, Liebchens Sklav,
Trink' ihn umsonst: die Welle rauscht und spricht:
Wenn Liebe Wasser wärmt, kühlt Wasser Liebe nicht.[855]

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 154. 154. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0C28-8