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Dein liebend Mitleid schließt die Wunde wieder,
Die in die Stirn mir grub des Pöbels Dienst.
Was kümmert mich mein Leumund für und wider,
Wenn du mein Gutes ehrst, mein Schlimmes übergrünst?
Du bist die Welt mir. Deinem Mund beständig
Vertrau' ich all mein Lob- und Tadelsrecht.
Für niemand bin ich sonst, niemand für mich lebendig,
Der mir den eh'rnen Sinn links oder rechts bewegt.
In tiefsten Abgrund werf' ich alle Sorgen
Um Menschengunst. Mein taubes Otterohr
Wird nicht auf Lästrer, nicht auf Schmeichler horchen, –
Doch welchen Grund der Gleichmut leg' ich vor?
Im Herzen fühl' ich dich so mächtig leben,
Daß mir wie tot erscheint die Welt daneben.
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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 112. 112. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0BC5-C