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Nie sah ich Farbe dich bedürfen; nie
Färb' ich dein Schönes drum mit Malertinten.
Für ödes Flitterlob der Poesie
Fand – oder glaubt' ich dich zu groß zu finden.
Und darum schildr' ich dich beredsam nicht,
Damit an dir, dem Lebenden, sich zeigt.
Wie weit ein heut'ger Dichter unterliegt,
Wenn er Verdienst malt, das dem deinen gleicht.
Dies Schweigen machtest du zur Sünde mir,
Und doch mein Stolz ist's eben; denn verkleinert
Wird vom Verstummenden kein Reiz an dir,
Wenn mancher, der beleben will, versteinert.
In einem deiner schönen Augen brennt
Mehr Leben als dein Dichterpaar erfänd.

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TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 83. 83. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0BBB-4