4. Wie die Könige fuhren

Doch war die Reise noch so fern,
So ging die Fahrt doch wunderleicht,
Vor jedem wandelt hin der Stern,
Der Sterne, Mond und Sonne bleicht.
Kein Hunger kam, kein Schlaf auf sie,
Es war ein ew'ger, gleicher Tag,
Nach keinem Futter schnaubt ihr Vieh,
Es gehn die Hufe Schlag auf Schlag.
In keiner Herberg hält der Zug,
Ihn lockt nicht Lust, ihn hemmt nicht Qual,
Durch Stepp' und Fruchtfeld geht's im Flug
Durch Land und Wasser, Berg und Thal.
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Weit offen ist der Städte Thor,
Sie stäuben durch mit Roß und Mann,
Der Klang fährt durch der Städter Ohr,
Das Auge kaum sie schauen kann.
Dann zeuget die zerstampfte Flur,
Daß es kein wüstes Traumbild war,
Und jeder spricht: Siehst du die Spur?
Und sahest du die blanke Schar?
Woher, wohin kam dieser Hauf?
Gilt es um einen Königsthron? –
So fährt die Sage bangend auf,
Doch Jene sind schon längst davon.

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TextGrid Repository (2012). Schwab, Gustav. Gedichte. Gedichte. Größere Dichtungen. 1. Legende von den heiligen drei Königen. 4. Wie die Könige fuhren. 4. Wie die Könige fuhren. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0987-A