7.

Mondschein, Traum, Dichtung, Liebe war vergessen,
Und in der Stimmung später Lebenstage,
Zufrieden-ledig von der Alltagsplage,
Schlich ich durch Hängeweiden und Cypressen.
Die krummen Gänge hatt' ich all' durchmessen,
Die Gäste waren von gemeinem Schlage,
Zu grüßen und zu danken war mir Plage,
Bis ich die fernste Bank im Hain besessen.
Da hört' ich's knistern hinter mir im Moose;
Gewendet sah ich eine Mutter pflegen
Ein spielend Kind, hell wie die rote Rose.
Und wie das Frauenantlitz aufwärts schauet,
Blickt eine welke Lilie mir entgegen,
Mit blauen Augen himmlisch noch bethauet.

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TextGrid Repository (2012). Schwab, Gustav. Gedichte. Gedichte. 3. Sonette. Sonette aus dem Bade 1835. 7. [Mondschein, Traum, Dichtung, Liebe war vergessen]. 7. [Mondschein, Traum, Dichtung, Liebe war vergessen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0889-E