[185] Auf der Bettenburg

Am 9ten October 1816.


Wolken wehn und Winde brausen
Um die Burg im Mondenstrahl,
Durch die Wälder zieht das Grausen
Und der Schlummer durch das Thal.
Und ich stehe dir so ferne
Auf dem ragenden Gestein;
Nur die Winde, nur die Sterne
Können meine Boten seyn.
Traurig wehn die Wind' hinüber;
Doch die Sterne leuchten mild;
Keine Boten send' ich lieber,
Denn sie bringen dir mein Bild.
Denkst du bey der Winde Wehen
Auch an meine Klagen nicht,
Meine Liebe kannst du sehen
An der Sterne stillem Licht.

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TextGrid Repository (2012). Schulze, Ernst. Gedichte. Poetisches Tagebuch. Auf der Bettenburg. Auf der Bettenburg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-05D7-1