[84] Im December 1814
Frage.
Die Blume starb, der Frühling ist vorbey;
Was frommt es jetzt, dir Kränze noch zu winden?
Nur bittrer wird dies Scheinbild dir verkünden:
Die Blume starb, der Frühling ist vorbey!
Wohl träumt' auch ich so süß im sel'gen May
Von Lieb' und Lust; doch mußt' ich bald empfinden:
Die Blume starb, der Frühling ist vorbey;
Was frommt es jetzt, dir Kränze noch zu winden?
Antwort.
Wo Freud' und Reiz zum Kranze sich verflicht,
Kann nimmermehr der frische Lenz vergehen.
Nacht wird zum Tag und Sturm zum Frühlingswehen,
Wo Freud' und Reiz zum Kranze sich verflicht.
O sieh empor in's lächelnde Gesicht
Der Freundlichen, dann wirst du gern gestehen:
Wo Freud' und Reiz zum Kranze sich verflicht,
Kann nimmermehr der frische Lenz vergehen.