[53] 516. Der Bühelstein.

Mündlich.


Der Bühelstein bei Grättersdorf war vor mehr als tausend Jahren ein stattliches Felsenschloß. Darinnen wohnte ein schönes Fräulein mit einem ungeheuren Schatze von Silber und Gold. Weil nun ihr ganzes Herz an dem Schatze hing, so gab sie auch der Liebe kein Gehör und verschmähte die Anträge ihrer Freier. Unter diesen war ein Zauberer, Namens Elso, der schwur dem stolzen Fräulein Rache und verwünschte ihr Schloß in Stein. Augenblicklich ward die stattliche Burg in einen Felsen verwandelt, in welchen nun die reiche Maid eingeschlossen war.

Doch war ihr vergönnt worden, an einem bestimmten Tage des Jahres wieder an's Tageslicht zu kommen und ihr Geld zu zählen. Jedes Jahr am hohen Fronleichnamsfeste, wenn es zur Wandlung läutet, öffnet sich eine verborgene Thüre im Felsen und das stolze Fräulein wandelt an's Tageslicht. Schon Manche haben sie dann auf dem Schatze sitzen und ihre Haare kämmen sehen. Zwölf Sekunden währt die Erscheinung, darnach ist keine Spur mehr von ihr zu sehen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Zweiter Band. 516. Der Bühelstein. 516. Der Bühelstein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-FDFA-0