Als man zehlt ein tausend dreyhundert,
und zwei und zwanzig auch besundert,
nach Christi Geburth ausserwählt,
thet regieren der threye höldt,
Kaiser Ludwig gantz offenbahr,
ein frommer Fürst von Bayern war.
Wider ihn zog gewaltigleich
herzog Friederich von Oesterreich
[74]Mit einer großen Heeresmacht
bei Mühldorf da geschah die Schlacht
Unglikh thet ob dem Kaiser schweben,
Der Feind hett ihn gar hart umgeben,
da solches die Becker-Knecht ersachen,
theten sie sich dem Kaiser nachen,
triben mit ihrer Gegen währ
zurukh das österreichisch hör
und errötteten den Kaiser baldt,
gewunnen die Schlacht mit grossen Gewalt
darauf der Kaiser ihnen mit Zier
den Adler setzet in ihr Panier
bestett ihnen auch mit großer Krafft,
unser lieben Frauen Bruederschaft,
Bauet ihnen zu München auch zu mahl
ein Haus, welches liegt in dem Thal
hängt an der hochbruckmill darneben
Gott gab dem Kaiser das ewige Leben
winschen all Brüder und Schwester eben.