913. Das Fräulein auf dem Osberg.

Der Osberg bei Hehendorf unweitMurnau. F. Panzer. S. 26.


Das Fräulein auf dem Osberg liebte einen Ritter, welcher auf der Fesch bei Ohlstadt wohnte, (die Fesch ist eine Felsenspitze mit tiefen Höhlen). Da aber der Osberg ganz von einem See umgeben war, so schwamm der Ritter immer Nachts hinüber und das Fräulein stellte ein brennendes Licht an das Fenster, welches ihm zum Ziele diente. So sahen sich oftmals die Liebenden. Einst aber schlief das Fräulein den Geliebten erwartend ein, und ein Sturm warf das Licht vom Fenster herab, daß es erlosch. Der in stürmischer, finsterer Nacht auf dem See schwimmende Ritter verlor das gewohnte Ziel, und wurde von den Wellen verschlungen. [445] Da verwünschte das Fräulein den See, und es entstand der Staffelsee. (Die Bildung des Thales, in welchem der Osberg liegt, zeigt, daß dasselbe einst See war, welcher sich aber einen Ausgang gesucht hat, und nun Sumpf ist.)

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Zweiter Band. 913. Das Fräulein auf dem Osberg. 913. Das Fräulein auf dem Osberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-FC7A-1