431. Der Bauernbursch auf 'n Karlsberg.
Von Franz v. Kobell.
Es is amal a' Bauernbursch
Auf 'n Karlsberg ganga, Nußn 'brocka,
Da bigegnt ihm a' schöni Frau,
Natürli' is er dra' nit d'erschrocka,
Und hat s' fei' 'grüßt und sagt dazua
»Mögts nit meini Nuß um a' Bußei tauschn?«
Es hätt' 'n halt g'freut, mit den schön'n Wei'
A' bißl scherzn und taandln und plauschn.
Zu seiner Verwund'rung sagt die oa'
»Wann d' ma' willst vo Herzen drei Bussei'n gebn,
So sollst dafür kriegn Geld und Guat,
Daß's woltern langt für dei' ganz's Lebn.«
»Ho ho!« sagt der Bua, »da bin i' dabei,
Kunnt' ja koan' bessern Handel nit macha«
Und giebt ihr des erschti Bußl glei',
Und d'rauf thuat sie gar seltsam lacha.
[453]Und wier er ihr 's zwoati gebn will,
So werd dees Wei' an' abscheuligi Schlanga,
Jetz' is den Buabn ja freili' sei' Lust
Gar g'schwind für's ganzi Gschpiel verganga.
Und laaft mit Schrick und Grausn davo'
Und d' Schlang' is na' gar der Teufi wor'n,
Und weil er 's Versprecha nit g'halten hat,
So haut ihm der no' a Paar hinter d'Ohr'n. –
Seit dera Geschicht' is 's weltbikannt,
Daß schöni Weiber gar oft verlog'n:
Es steckt nit allzeit an' Engel d'rinn
Und hat oan' der Handl scho' grausi' bitrogn.