136. Burglinde zu Nürnberg.

Von Schöppner. – EineKunigundenlinde hat auchGräfenberg. G.K. Adler Gesch. u. Beschr. v. Gräfenberg. S. 93.


Zu Nürnberg saß im Garten die edle Kunigund,
Mit eigner Hand zu warten der Blümlein zart und bunt.
Da dachte sie mit Schmerzen an ihren lieben Herrn,
Er war von ihrem Herzen so viele Meilen fern.
Und sinnend brach die Gute sich einen Lindenzweig
Und pflanzt mit stillem Mute ihn in das Erdenreich.
Der war zur selben Stunde gewurzelt und erblüht;
Da sprach Frau Kunigunde mit fröhlichem Gemüt:
[133]
»So blühe meine Liebe, o Heinerich, zu dir,
Hinfort mit solchem Triebe, wie dieses Bäumchen hier.«
Das Bäumchen sproßte mächtig und ward ein Riesenbaum
Und grünt noch heute prächtig empor zum Himmelsraum.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Erster Band. 136. Burglinde zu Nürnberg. 136. Burglinde zu Nürnberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F9A4-A