1250. Der Ritter mit dem Schweinskopfe zu Lindum.

Mitgetheilt von B. Zöpf (nach einem alten M.S. aus dem ehemaligen Collegiatsstifte Isen.)


Ein wilder Ritter zu Lindum aus dem Geschlechte der Pliembl (Pliemel 1) bekam mit seinem Nachbar, einem Edlen von Herrnberg [251] Streit wegen der Schweinsjagd, wobei ersterer die Aeußerung machte, daß er sich lieber selbst in ein Schwein verwandeln als sich von seinem Revier ein Stück wegreißen lassen wolle. Sonderbarer Weise brachte der Sohn und Nachfolger dieses Gutsherrn einen förmlichen Schweinskopf mit auf die Welt, dessen Büste noch heutigen Tages in dem Kirchlein zu Lindum an einer Fensterscheibe auf Glas gemalt zu sehen ist. Dieser Ritter gelobte nachmals Gott dem Herrn eine Kapelle zu bauen und darin das Kreuz des Erlösers zur Anbetung aufzustellen, weßhalb das gegenwärtige in altgothischem Style erbaute Kirchlein zum heiligen Kreuz entstanden ist.

Fußnoten

1 Dieses altadeliche Geschlecht hat eine Grabstätte in der alten Stiftskirche zu Isen.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1250. Der Ritter mit dem Schweinskopfe zu Lindum. 1250. Der Ritter mit dem Schweinskopfe zu Lindum. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F953-2