1037. Der Geisterzug in der Ritterkapelle zu Haßfurt.

Mündlich.


In der Nacht vor dem Georgiustage erhebt sich gegen Mitternacht aus der Ritterkapelle zu Haßfurt ein großer Zug von Rittern. Sie kommen in ihren Harnischen, gerüstet mit Schwert und Speer, und ziehen durch die benachbarten Eichenforste mit sausendem Waffenklirren. Es sind die Geister aller fränkischen Ritter, deren Wappen wir in der Ritterkapelle in Stein ausgehauen erblicken. Sie ziehen in ein Thal des Steigerwaldes. Dort wird ein großes Turnier abgehalten wie in den alten, schönen Tagen [91] der Ritterzeit. Erst beim Hahnenrufe kehrt der Zug wieder zurück und trägt in seiner Mitte die verwaiste Krone des heiligen römischen Reiches deutscher Nation.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1037. Der Geisterzug in der Ritterkapelle zu Haßfurt. 1037. Der Geisterzug in der Ritterkapelle zu Haßfurt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F717-7