[78] 1020. Ilgenwiese bei Kissingen.

Bechstein S. 134.


Wenn man von Kissingen aus durch das schöne und romantische Kaskadenthal nach dem Forsthause Klaushof wandelt, so gelangt man im anmuthig schattigen Walde auf eine gar schön gelegene Wiese, welche die Ilgenwiese genannt wird. An dieser Stelle stand vor Zeiten ein hübsches Dorf, das soll den Namen Breuersdorf geführt haben, aber vor vielen hundert Jahren schon verschwunden sein. Es war von bösen Menschen bewohnt, von Zigeunerart, welche die Umwohner in der ganzen Gegend neckten und bestahlen. Diese Leute verdarben den Kissingern die Felder, und ackerten in einer Nacht aus Tücke und Schabernack ganze Wiesen um; deßhalb wurden sie verjagt und ihr Ort der Erde gleich gemacht. Zuweilen soll man in der Nähe der Ilgenwiese auf Mauerfundamente stoßen, und des Nachts irrende Lichtlein unstät über derselben flattern sehen.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Dritter Band. 1020. Ilgenwiese bei Kissingen. 1020. Ilgenwiese bei Kissingen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F3B0-2