79. Turnier zu Landshut.

Von Schöppner.Adlzreiter P. II. l. IX.p. 190 Falkenstein, Gesch. d. Herz. Bayern III., 431 u.A.


Zu Landhut in dem Schlosse schallt
Der Hochzeit Jubel laut,
Des Polenkönigs Tochter ward
Dem Herzog angetraut. 1
Da fanden sich von nah und fern
Der tapfern Ritter viel,
Auf Rossen hoch und blank in Stahl
Zum edlen Waffenspiel.
[79]
Vor allen war ein Ritter stark
Vom Polenlande her, 2
Der führt den Degen so behend
Und schwang so leicht den Speer.
Durch einen Herold macht er kund:
Wer ihn besiegen wollt',
Der möge tausend Gulden baar,
Empfah'n des Sieges Sold.
Doch keinen von den Herren all
Gelüstet nach dem Geld, –
Da springt erzürnt ein Herzog auf:
Herr Christoph war der Held.
Und mächtig schwingt er seinen Speer
Zum Kampf mit starker Hand,
Ein Stoß – es lag der Polenheld
Getroffen in dem Sand.
Da bliesen die Trompeten hell
Zu Herzog Christophs Ehr,
Es war kein Held im Bayerland
So ritterlich als er.

Fußnoten

1 Hedwig an Georg den Reichen.

2 Graf von Lublin.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Erster Band. 79. Turnier zu Landshut. 79. Turnier zu Landshut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F1DD-0