88. Die Riesengeis auf dem Hohenbogen.

Der Hohenbogen im Bayerwalde. – A.Müller u. B. Grueber der bayer. Wald. S. 268.


Vor uralten Zeiten weidete eine Geis auf dem Hohenbogen, welche so ungeheuer groß war, daß ihr Rücken die Wipfel der höchsten Bäume überragte. Tag für Tag fraß das Unthier zwei Morgen Landes ab. Einmal schlief es am Rande eines Hohlweges und ließ seine strotzenden Euter über diesen herabhängen. Ein Holzwagen, der aus dem Hochwalde herabkam, riß ihm im Vorüberfahren eine Zitze weg, und aus der Wunde[88] ergoß sich ein Wolkenbruch von Milch, welcher sieben Dörfer am Fuße des Berges hinwegschwemmte. Das war das erste und letzte Mal, daß stromweise Milch geflossen ist im gelobten Lande Bayerwald.

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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Erster Band. 88. Die Riesengeis auf dem Hohenbogen. 88. Die Riesengeis auf dem Hohenbogen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F15C-3