1.
Baum und Wald waren dem Germanen heilig,lucos ac nemora consecrant. Von der Verehrung der Bäume haben sich in den Oberpfalz manche Nachklänge erhalten. Man schreibt den Bäumen sogar eine Art Persönlichkeit zu.
[334] Noch jetzt bitten die Holzarbeiter um Neuenhammer den schönen gesunden Baum um Verzeihung, ehe sie die Axt an ihn legen, um ihm dasLeben abzuthun, und der Baum seufzt undblutet, wenn er umgehauen wird; stöhnend stürzt er zu Boden: denn ungern läßt er das Leben.
Wenn der Wind durch die Baumkrone zieht, so neigt sie sich und beginnt zu sprechen. Die Bäume verstehen sich. – Die Wälder singen, wenn die Luft durch sie streicht.