3.

Die Sorge der Bäuerin ist auf viele und gute Milch gerichtet, auf Erzeugung reichlichen Butters hieraus, zuletzt auf den Gewinn durch Jungvieh. All dieses wird unter dem Ausdruck »Nutzen« begriffen. Böser Zauber sucht sie um diesen Nutzen zu bringen; eine Nachbarin hat nur Eine, noch dazu schlechte Kuh, und trägt doch zweymal in der Woche Butter und Schmalz auf den Markt; das geht nicht mit rechten Dingen zu, noch weniger dann, wenn ihr selbst der Nutzen nicht so reichlich zu fließen scheint, wie ehedem. Es leben noch alte Weiber im Orte, welche nicht mehr viel Freude haben, mit den Nachbarinen zu verkehren: es müssen Hexen seyn. Sind aber Hexen im Orte, so kann nicht fehlen, daß Alles, was mißlingt, von diesen angerichtet seyn muß. Weiß man keine Hexe zu benennen, so hat ein Zigeuner oder Feilenhauer, oder fahrender Schauspieler seine bösen Künste spielen lassen, um sich für schlechten Empfang zu rächen; und kann man endlich auf keinen Menschen rathen, der es gethan haben möchte, so leben wir ja mitten in Gesellschaft von Geistern, und diese werden auch nicht Alle zu den Guten gehören; ein böser Geist, oder gar der Teufel hat dann sein Spiel mit der ohnehin geplagten Bäuerin.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Fünftes Buch. Die Thiere des Hauses. 3. Das Rind. 3. [Die Sorge der Bäuerin ist auf viele und gute Milch gerichtet, auf]. 3. [Die Sorge der Bäuerin ist auf viele und gute Milch gerichtet, auf]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EC0D-9