1.
Oben am Böhmerwalde bey Büchersreut, wohin gar viele böse Geister vertragen sind, verirrte sich einmal ein Wanderer und ward dabey von der Nacht [141] überrascht. Plötzlich sah er ein wunderschönes Schloß vor sich stehen, die Fenster hell erleuchtet, und erfreut in der Hoffnung, eine Nachtherberge zu finden, trat er ein. Es kamen ihm da verschiedene Thiergestalten entgegen, Pudel mit ungeheueren Augen, große Katzen, zuletzt der Pförtner mit einem grossen Bunde Schlüssel: der führte ihn in einen grossen Saal, wo gezecht und gespielt wurde. Aber Karten, Würfel und Damenbrett waren von glühendem Eisen, ebenso Kugel und Kegel. Dazu ward schäumendes siedendes Bier kredenzt. Erschrocken rief der Wanderer: »Jesus, Maria und Joseph!« – und der Spuck war verschwunden. Aber er befand sich bis an die Knie im Waldsumpfe. Am Morgen erst half ihm Einer, der des Weges kam, heraus. – Es war der Ort der verbannten Geister, an welchem kein Thier vorüberzubringen ist.