5.

Dagegen findet sich die Sage vom Sonntagsschänder, der zur Strafe für seine knechtische Arbeit am Feyertage in den Mond verrückt ist, aller Orten. Daß er es auf fremdem Boden gethan und zugleich Holzdieb sey, habe ich nicht vernommen.

Mit dem Manne ist auch der Gegenstand seines Verbrechens, der Strauch oder Reisigbündel, im Monde. Wid oder Widl heißt sowohl Band wie Bund. Ein Widl Vögel ist ein Bandl Vögel, fünf an der Zahl, am Kopf mit Bast zusammengebunden. Widl Garn ist der Bund Garn, welcher sich noch auf dem Spulen [77] befindet, Widl Holz ein Bund Holz, Wid aber auch Prügel, Baumstamm, der sich noch biegen läßt. Endlich ist Widl die dünne Leibesmitte des Mädchens, der Bund, der Gürtel.

Von diesem Holz-Widl oder Reisigbund, der nur im Vollmonde gesehen wird, möchte daher dieser auch örtlich Wedel, Wadel heissen: gehört habe ich diesen Ausdruck in der Oberpfalz nicht.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Zweyter Theil. Achtes Buch. Licht und Feuer. 1. Gestirne. 9. Fortsetzung. 5. [Dagegen findet sich die Sage vom Sonntagsschänder, der zur Strafe]. 5. [Dagegen findet sich die Sage vom Sonntagsschänder, der zur Strafe]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-EA9A-A