1.
Parkstein war ein Schloß auf einem freyen, hohen Felsen, und ist von den Schweden zerstört: auf [138] dem Reste der Schloßmauer, in einer Nische, blieb noch das Bild des hl. Joseph, welches die Schweden nicht vernichten konnten. So mein Erzähler. Etwa vor 150-200 Jahren wollte man den dortigen Pächter, dessen Familie schon lange die Oekonomie des Schlosses in Handen hatte, verdrängen: er hatte ein Recht auf den Pacht, konnte es aber nicht nachweisen, denn die Papiere waren verbrannt. Da betete der Pächter unablässig zum hl. Nährvater Christi in der Nische um Hilfe, und der Heilige erschien ihm und tröstete ihn darüber, daß er die Papiere erhalten werde. In der Nacht brachte nun der Heilige den Teufel in Fesseln mit dem verstorbenen Gutsherrn, dem Richter und dem Amtmann, sämmtlich aus der Hölle, und zwang sie, dieselbe Urkunde, wie sie früher dem Pächter von ihnen ausgestellt worden war, wieder aufzusetzen und auszufertigen. Darauf verschwand Alles, der Pächter aber hatte die Urkunde. Noch lange las man unter dem Bilde: Soli Deo gloria, Worte, womit die Urkunde begann. Gleichwohl wurde die letztere dem armen Manne vor Gericht abgenommen.