4.
Ein alter Mann aus Lixentäfering bezeichnete mir die Hexen als Gespenster, die mit dem Draken ihr Gespiel haben, und noch vor 50 Jahren sichtbar gewesen, seitdem vom Papste verbannisirt sind. Er beschrieb sie ganz eigentümlich: von vorne waren sie wie andere Leute, das dunkle Haar trugen sie bloß, in zwey Zöpfe geflochten, mit Strohbändern dazwischen, das Kleid war dunkelblau, Strümpfe roth, in Pantoffeln, die Augen schemad oder leuchtend, die Hände unterm Schurze verborgen. So waren sie, wenn sie zu Werke gingen und so wurden sie gesehen von jenen, denen es gegeben war.
Die blaue Farbe erscheint also den Hexen zuständig. So kommt auch die nordische Thorbiörg in blauem Mantel.
[175] Wenn sie den Menschen am Leibe schaden wollen, werfen sie blauen Sand auf selbe, gleich der Wasserfrau, oder berühren sie mit einem Rüthchen, dem Zauberstabe.
Ich habe schon im ersten Theile auf den blauen Schurz bey Leichenbegängnissen hingewiesen. Gleiches ist bey jeder kirchlichen Versammlung im Freyen, bey Umgängen um die Felder, bey Wallfahrten u.s.w. der Fall. Am Schlusse des Zuges soll ein Weib gehen, welches einen blauen Schurz trägt. Ich habe die heidnische Priesterin darin gesucht. Die Bäuerin, welche Lein sät, zieht einen blauen Schurz an: der Lein steht aber zur Freyja. – Blau gilt dem Volke stets als dunkelblau.