3.
Wird ihnen ein Kind geboren, so trauern sie. Zum Zeichen der Trauer hängen sie sich Streifen vonSpinnweben an. Die Taufe kennen sie nicht, lassen aber ihren Kindern oft den Namen von Menschen geben.
Die Hochzeit wird drey Tage lang gefeyert, mit Musik und Gesang.
Stirbt ein Zwerg, so freuen sich die Anderen[305] und tanzen. Die Welt ist jetzt so verkehrt, sagt der heutige Landmann, daß man bey der Geburt eines Menschen nicht mehr weint, beym Tode nicht mehr lacht. Nachklang hievon ist, daß die Familie über das Ableben eines kleinen Kindes eben nicht in grosse Trauer verfällt: man findet darin Trost, einen Engel im Himmel zu haben, der für die Hinterbliebenen auf Erden bittet. Jeder Zwerg macht sich im Leben einengläsernen Sarg; in diesen wird er, vollständig gekleidet, mit einem Hammer, gethan und so in das Wasser gelassen. Da schwimmt er in ein anderes Land, ihren Himmel, eine Insel. Wenn der Sarg an das Land stößt, erwacht der Tode, zerschlägt die gläserne Hülle mit dem Hammer und steigt an's Land. – Sie werden übrigens sehr alt. Wenn krank, heilen sie sich mit Kräutern und Wurzeln.
Zum Vergnügen reiten sie auf kleinen Pferden.