3. Erdhammerl.
Auch Erdschmid, Todenhammerl, Hammerschmid, Todenuhr genannt, klopft ganz leise wie eine Sackuhr in den Häusern vom Keller herauf oder in den Wänden, bey Tag wie bey Nacht, und so schnell, wie es kein Mensch vermöchte.
Horcht man an die Wand, so hört es zu schnäpperln auf.
Drey Tage zuvor meldet er den Todfall an; dieser trifft jedoch nicht den, welcher ihn hört, sondern Jemanden im Hause oder aus der Freundschaft.
Dieser Glaube geht unverändert durch die ganze Pfalz, besonders längs des Böhmerwaldes. Doch hat man ihn nie gesehen. In Gefrees hält man ihn für einen schwarzen Käfer, so groß wie eine Grille, der mit dem spitzen Rüssel pickt.
[271] Im Landgerichtsgebäude zu Sulzbach, dem ehemaligen Kloster der Salesianerinen, traf es immer ein, daß wenn es hämmerte, Jemand darin verstarb, und zwar zur selben Stunde, wo es geklopft hatte.
Zu Hambach unterscheidet man aber das Erdhammerl vom Erdschmid; man hört nämlich zu gewissen Zeiten in der Wand ihrer Zwey arbeiten auf dem Amboß; sie schlagen wechselweise, der eine um den andern; es geht sehr laut und deutet auf Glück.