10.
Der Wassermann hat es auch mit den Töchtern der Menschen zu thun.
Eine Magd, die es mit dem Wassermanne hielt, ward von der Frau ausgesendet, um ihren Mann, der so lange nicht heimkam, aufzusuchen. Die Magd blieb aber auch lange aus, und so ging die Frau in die Magdkammer hinunter, um da zu warten, und legte sich, um es bequem zu haben, auf das Bett hin. Nicht lange, so kam der Wassermann herein und that ihr wie ihr Mann; sie vermeynte auch, es sey ihr Mann. Nun wurde geklopft. Sie sprang auf, um zu öffnen: es war die Dirn. Zu gleicher Zeit trat aber bey der Hinterthüre auch der Mann herein: sie lachte ihn an, weil sie glaubte, umsonst nach ihm geschickt zu haben. Als neun Monate um waren, kam sie zur Entbindung:[189] sie sah den Wassermann ihr zur Seite stehen und Zeichen über sie machen. Darauf verfiel sie in Ohnmacht und beym Erwachen fehlte das Kind. Der Wassermann hatte es mitgenommen.