5.

Es diente einmal ein Knecht bey einem Bauer, der eben ein junges Weib geheiratet hatte. Diese war eine Hexe und hatte in einem Kasten viele Häfen und Tiegel versperrt. Während der Bauer schlief, schmierte sie sich und war fort.

Da lurte sie einmal der Knecht ab; sie machte eben das Fenster auf und sagte: »oben aus, nirgends an!« so flog sie zum Fenster hinaus.

Der Knecht machte es ihr nach und flog auch hinaus. Auf seiner Luftreise begegnete ihm aber seine Bäuerin und sagte zu ihm: »Versäum dich nicht, damit du vor [375] Betläuten heimkommst, sonst kannst du nicht mehr hinein!«

Der Knecht kehrte eiligst um, war aber erst vor der Thüre des Hofes, als es zum Gebete läutete. Da ward er zur Kuh, und mußte mehrere Wochen im Dorfe herumgehen, ohne daß ihn Jemand aufnahm.

Nun fiel der Antlaß ein. Die Kuh war in der Nähe des Zuges. Da sagten zwey Männer zu einander: »Ist die Kuh auch wieder da; der wäre zu helfen, wenn sie einer Jungfrau das Antlaßkränzchen aus der Hand fressen würde.«

Die Kuh hört dieses, befolgt den Rath, und der Knecht stand nackt da; doch lebte er nicht mehr lange. Muschenried.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Erster Theil. Fünftes Buch. Die Thiere des Hauses. 12. Die Hexe. 4. Sagen. 5. [Es diente einmal ein Knecht bey einem Bauer, der eben ein junges]. 5. [Es diente einmal ein Knecht bey einem Bauer, der eben ein junges]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-DABF-A