An Ludwig Tieck
Wohl mancher hofft', im neuen Licht zu leben,
Es muß die trübe Nacht ja endlich schweigen;
Und hätte, sich dem Morgenrot zu neigen,
Sein Liebstes freudig opfernd hingegeben.
[303]
Der wollt' uns kühn zur alten Kunst erheben,
Gebildet der des Lebens Massen zeigen,
Dir schien des Witzes buntes Füllhorn eigen;
Doch blieb das Beste nur ein liebend Streben.
Da nahte Genovev' in frommer Schöne;
Wer fühlt nicht, daß die Poesie gekommen,
Nun kindlich wieder blüht in holder Klarheit?
Sei Freund, im Kranz der Liebe mir willkommen!
Es leiten dich des Glaubens süße Töne;
Und tief und tiefer keimt im Herzen Wahrheit.