Siebentes Sonett

Der Müllerbursche schiebt hinauf zur Mühle
Auf seinem Karren einen Mühlenstein.
Und in die Öffnung schob er glatt hinein
Sein steifes Glied und schaffte so sich Kühle.
Die blonde Müll'rin sieht's im Sonnenschein.
Und trotz der unerträglich dumpfen Schwüle
Läuft sie hinab, daß prüfend sie's befühle:
Sie faßt und fühlt, es ist von Fleisch und Bein.
»Na hör', mein Junge«, ruft sie sehr brutal,
»Was soll die Schweinerei mit deinem Schweif? .. !
Ist das die Prüfung, die ich dir befahl.
Ob du auch würdig wärest für mein Bett?«
Doch er zeigt nur die Inschrift um den Reif.
Und ach, sie liest gerührt: Elisabeth ... !

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TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Erotische Sonette. 7. Siebentes Sonett. 7. Siebentes Sonett. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D6C2-2