Das tragische Schicksal

Alles redet in Sentenzen,
Auch die Helden werden Zwerge
In der tragischen Latwerge,
Müssen idealisch glänzen.
Daß die Szenen sich ergänzen,
Und das Nichts erhaben prahle,
Alles dankt man dem Schicksale.
Wie die jungen Katzen pflegen
Nach dem eignen Schweif zu gehen,
Muß sich hier im ew'gen Drehen,
Zufall und Vernunft bewegen.
Und das Herz von kleinen Schlägen,
Ganz empfindlich dem Schicksale,
Fühlt die Quentchen in der Schale.
Zwischen Pflicht und dem Gefühle
Muß der Mensch verlegen stehn,
Oder schlau durch beide gehn
In der Tugend Zwickemühle.
[320]
Wahrlich hart auf trag'schem Pfühle,
Ruht, wer im Theatersaale
Dichten muß von dem Schicksale.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Scherzgedichte. Das tragische Schicksal. Das tragische Schicksal. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D69E-5