Reden über die Religion

1800


Es sieht der Musen Freund die offne Pforte
Des großen Tempels sich auf Säulen heben,
Und wo Pilaster ruhn und Kuppeln streben,
Naht er getrost dem kunstgeweihten Orte.
Drin tönt Musik dem Frager Zauberworte,
Daß er geheiligt fühlt unendlich Leben,
[301]
Und muß im schönen Kreise ewig schweben,
Vergißt der Fragen leicht und armer Worte.
Doch plötzlich scheints, als wollten Geister gerne
Den schon Geweihten höh're Weihe zeigen,
Getäuscht die Fremden lassen in der Blöße;
Der Vorhang reißt und die Musik muß schweigen,
Der Tempel auch verschwand und in der Ferne
Zeigt sich die alte Sphinx in Riesengröße.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Schlegel, Friedrich. Gedichte. Kunstgedichte. Reden über die Religion. Reden über die Religion. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D67A-6